PNF in der Ergotherapie (Modul I und Modul II)

 

Die Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation dient der Behandlung von zentralen und peripheren Bewegungsstörungen, orthopädischen degenerativen und traumatologischen Erkrankungen. Sie zielt auf die Förderung und Erleichterung des Bewegungsablaufes durch den Einsatz komplexer Bewegungsmuster und Therapiemethoden die der ICF, folgend nach dem Clinical Reasoning analysiert werden. Die Körperstrukturen müssen die Funktionsfähigkeiten erfüllen, damit Alltagsaktivitäten wie z.B. beim Greifen nach Gegenständen, an den individuellen Bedürfnissen orientiert angepasst werden können, um die Potentiale des Patienten und das motorische Lernen zu fördern. Das notwendige Feedback wird dabei über die Propriozeptoren gesteuert, die auf Druck und Zug reagieren. Dies ist einerseits wichtig für den Schutz der Körperstrukturen und andererseits für die Gewährleistung der automatischen unbewussten Haltungskontrolle.

Die Philosophie des PNF Konzeptes ist es, dass Menschen lernen können durch gezielte Handgriffe ihre Potentiale innerhalb einer Aktivität zu nutzen um die Alltagsfunktionen zu aktivieren.

In Bezug auf aktuelle Literatur und neurowissenschaftliche Erkenntnisse stellt das PNF-Konzept einen therapeutischen Zugang auf allen Ebenen der ICF (Internationale Klassifikation von Funktion der WHO 2005) dar.

Kursinhalte Modul I

Ziel dieser Weiterbildung ist es, dem Therapeuten Möglichkeiten und Strategien des PNF-Konzepts in der Behandlung zu zeigen, um die Voraussetzungen für eine Schulter‑/Arm‑/Handfunktion z.B. die Fazilitation von Trinkaktivitäten mit einer Tasse, Glas, Flasche etc. um das motorische Lernen zu fördern (Modul I) bzw. Stand- Transfers und Gangaktivitäten (Modul II) zu schaffen.

Sie lernen:

  • Funktionelle Anatomie/Neuroanatomie und biomechanische Zusammenhänge zu verstehen
  • Bewegungsanalyse wie z. B. Rumpf/Schulter/Arm/Handfunktionen, Ganganalyse, um neuromuskuläre und biomechanische Voraussetzungen von Bewegungsstrategien zu verstehen
  • Funktionsorientierte Ausgangsstellungen der oberen Extremität für Greiffunktionen, Stützfunktionen und Transfers im Alltagstraining
  • Posturale Kontrolle und Tiefensensibilität zu verstehen.

Kursinhalte Modul II

Ziel dieser Weiterbildung ist es, die biomechanischen Voraussetzungen für ein ökonomisches Gehen zu verstehen. Biomechanische und funktionelle anatomische Kenntnisse werden für eine effektive Therapieplanung benötigt. Verletzungen beziehungsweise Erkrankungen des peripheren und zentralen Nervensystems können zum Verlust der posturalen Kontrolle führen. In der Alltagsaktivität kann das bedeuten, dass die Gangsicherheit beeinträchtigt wird. Gangunsicherheiten führen zu Fehlbelastungen der Gelenke, Schmerzen und ein erhöhtes Sturzrisiko sind oft die Folgen.

Gehen lernen, aber wie?

Sie lernen:

  • Bewegungsanalyse des Gehens in der Ganganalyse (basierend auf J. Perry), um die neuromuskulären und biomechanischen Voraussetzungen von Bewegungsstrategien zu verstehen
  • Alltagstraining/Transfers wie z.B. aufstehen und hinsetzen, Treppe auf- und absteigen
  • Schutzstrategien analysieren und Schmerzmechanismen verstehen.
  • Therapiemöglichkeiten bei orthopädischen Kompensationsstrategien z.B. Hüft-Tep, Knie-Tep, Fußverletzungen
  • Therapiemöglichkeiten bei neurologischen Kompensationsstrategien z.B. Spastizität, Ataxie
  • Fazilitation der mimischen Muskulatur (FOT) und Atemmuskulatur, Vitalfunktionen, Kiefergelenksbehandlung

Zielgruppe 

Ergotherapeuten

Voraussetzungen: Für PNF Modul II ist PNF Modul I zu besuchen

Referent    

Ulrich Engelbach, Physiotherapeut/Heilpraktiker, PNF Instruktor/Fachlehrer für Neurorehabilitation

Fortbildungspunkte

Unterrichtseinheiten 50 / Fortbildungspunkte 50

 

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